CP Garden River, Marina di Altidona


Marina di Altidona ist ein kleiner Badeort in den Marken, fast schon an der Grenze zum Molise. Der nächste Ort, gerade einen halben Kilometer weiter, ist Pedaso. Wie für diese Gegend üblich, führt die Bahnstrecke direkt an der Adriaküste entlang. Als nächstes folgt ein paar Hundert Meter weiter die SS16, dann die Autobahn A14. Und doch bleibt Platz für kleine Ortschaften und Strandleben.  Es gibt hier eine Strandpromenade, der Strand selbst ist schmal. Bewirtschaftete Abschnitte gibt es nur wenige, der Rest ist freier Strand. Auffallend ist, dass der Strand absolut sauber ist, keine Abfälle liegen herum, auch sonst ist die Umgebung ungewöhnlich sauber für Mittel- und Süditalien.Der Strand besteht aus Kies und Steinen und geht im Wasser in Sand über. Nicht weit vom Strand entfernt sind große Felsen als Wellenbrecher aufgeschichtet. Das Wasser ist sehr sauber, wenn kein Wellengang ist, sogar glasklar. Auf den Wellenbrechern kann man unter Wasser viele Muscheln, Fische und sogar junge Garnelen beobachten. Die Bahn stört kaum, da viele neue Garnituren eingesetzt werden und die Züge vergleichsweise langsam fahren.
Strandpromenade

Fährt man mit dem Fahrrad nordwärts ca. 3-4 km bis zum  Ende der Promenade und dann noch bis zum Ende der Schotterpiste, kann man anderes erleben. Der dortige vergleichsweise versteckte und schwierig erreichbare Strand wird von FKK-Anhängern genutzt. Außerdem habe ich dort relativ viele Männer zu zweit gesehen, was mich doch vermuten lässt, dass hier möglicherweise ein Schwulentreffpunkt sein könne.

700 m von der Küste entfernt, hinter der Autobahn, findet man den Campingplatz Garden River. Die Autobahnunterführung dort hat übrigens keine Höhenangabe und sieht auf den ersten Blick ziemlich niedrig aus. Jedoch habe ich viele hohe Alkovenmobile am Campingplatz gesehen, also keine Angst, das geht sich aus.
Der Platz ist wunderschön, ruhig, hat große, schattige Parzellen, ein annehmbares Sanitär. Es gibt einen Teich direkt angrenzend, an dem man - vom Campingplatz organisiert - fischen kann. Außerdem kann man dort Nutrias beobachten - das sind die nächstgrößeren Verwandten der Meerschweinchen und ähneln den Bisamratten, nur sind sie größer als diese und haben Schwimmhäute an den hinteren Füßen.
Es ist ein recht schöner Pool (mit der in Italien immer noch gesetzlich vorgeschriebenen Badekappenpflicht) vorhanden,  eine Bar, ein Restaurant. Auch Animation gibt es, diese aber nicht aufdringlich.

Blick vom Platz ins Hinterland

Teich


Ein putziger Geselle...


auch andere Tiere gibt es hier
Pizzeria/Ristorante
Spielplatz

Pool

Altes, "rustikales" Sanitär

neueres Sanitär





Leider gibt es auch Negatives zu berichten: Was mich am meisten gestört hat, dass man sich mit dem Wohnmobil parallel zur Straße aufstellen muss! Camping hat etwas mit Freiheit zu tun, ich stelle mich so, wie ich es in der jeweiligen Parzelle für gut befinde. Die Parzelle hat eine Breite von 7,5 m, mein Mobil ist mit Fahrradträger genau diese 7,5 m lang - die Stoßstange war an der einen Grenze, das Ende des Fahrradträgers an der anderen. Sind beide Nachbarparzellen besetzt - ich kann nicht einparken mit dem Riesen-Ding. Die italienischen Kollegen übrigens auch nicht. Die sind am Wochenende eingefallen und haben sich halt nach der Reihe aufgefädelt.

Das Restaurant war recht chaotisch organisiert. Am liebsten sah man dort größere Gruppen, die schon vorher reserviert hatten. Die holländischen Nachbarn haben am Wochenende dort nichts bekommen - ausser sie hätten sich eine Pizza mitgenommen - Basta. Nun zur Pizza. Am ersten Abend wollte ich einfach nur schnell eine Pizza - dass manchmal Wartezeiten sind, ist ja für mich ok. Aber wenn ich in Italien bei einer 6-Euro-Pizza den Karton öffne und zur Wand des Kartons auf allen Seiten ca. 2,5 cm Platz sind, bin ich doch milde gesagt enttäuscht.

etwas klein geratene Pizza

Auch der im Campingcheque-Führer und auf der Homepage angeführte Minimarkt war nicht vorhanden. Der Hundeplatz mit Hundepool war nur von 18:30 bis 20:00 Uhr geöffnet, der Hundepool nicht gefüllt. Interessanterweise war es dort auch schwierig, in Kontakt mit den Italienern zu kommen - auch wenn man die Sprache spricht. Ich bin am letzten Abend mit einer Belgierin im Ort essen gegangen - die spricht fließend Italienisch und wurde dort nahezu ignoriert.

Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung gibt es einige - Apotheke, Bäckerei, eine Vinothek, ein Fachgeschäft für frische Pasta, ein Bioladen, ein kleiner Supermarkt. Dann Richtung Norden an der SS16 etwa 1 km weit ein Dico-Diskonter, oder in Pedaso gleich nach der Brücke und der Autobahnauffahrt links ein größerer Simply-Supermarkt. Man sollte jedoch in irgendeiner Art mobil sein - ein Fahrrad reicht.

Die Mücken haben mich auch besucht - sie waren zwar nicht schwärmeweise vorhanden, aber es gab doch einige, und die haben gestochen. Vor allem waren es Tigermücken und bei mir sind die Stiche sehr stark angeschwollen. Cortisonsalbe hat die Stiche zum Verschwinden gebracht und mit genügend Mückenspiralen und Autan ist die Abwehr auch kein Problem.

Der Platz nimmt übrigens bis 31.7. Campingcheques - nicht zu verachten die Aktion 7=6. Die Zahlungsformalitäten mittels Silver-Card haben anstandslos geklappt.

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