Ortswechsel

Gestern ging's dann weiter. Nach einem sehr herzlichen  Abschied habe ich mich auf die Strada Statale begeben. Versuchsweise bin ich den Schildern «Venezia» gefolgt, um schließlich festzustellen,  dass die vom Navi berechnete Variante wesentlich angenehmer zu fahren ist. Jedoch bin ich in Treviso vorbeigekommen - und habe bemerkt,  dass diese Stadt durchaus  sehenswert sein dürfte.
Über Mestre ging es weiter auf die schon gut bekannte Romea (SS 309). Dort hatte ich ein Erlebnis der besonderen Art. Seitenstraße - platzartige Verbreiterung - Zufahrt zu einem Feld - Schatten unter Bäumen. Ein idealer Rastplatz, ein anderes Mobil stand auch schon im Schatten der Bäume. Kaum hatte ich ein dringendes Bedürfnis erledigt und stand mit einer Zigarette im Schatten vor dem Fahrzeug, kam auch schon ein italienisches Auto mit einem männlichen Insassen. "Che fai?" "Was machst du, was bietest du an?" Nachdem ich den Freier in der ersten Empörung mit wüsten Beschimpfungen verjagt hatte, musste ich lachen. Offensichtlich hatte sich hier eine Dame niedergelassen. Ich verließ  die Stelle schnell, um nicht noch weitere Missverständnisse aufkommen zu lassen.
Nach einem Zwischenstopp beim Lidl in San Guiseppe bin ich gegen 18 Uhr am Ziel, dem Camping Ramazzotti in Lido di Dante, angekommen. Auf diversen Bewertungsseiten ist der Platz nicht sonderlich gut weggekommen. Hier mein vorläufiger Eindruck:
An sich recht gemütlicher, rustikaler Platz. Leider wurden viele Bäume entfernt, daher sind die Stellplätze größtenteils in der Sonne. Es ist eher eng. Zaunartige Stellplatzbegrenzungen (mit der mein WOMO leider engere Bekanntschaft schließen wollte, aber nicht reparaturbedürftige Dellen sind erlaubt). Die bemängelten Sanitärgebäude  wurden komplett saniert und sind sehr schön. Leider gibt es in den meisten Duschen kein Licht, und der Spalt oberhalb der Türe lässt nur ganz wenig Licht durch. Also entweder im Dunkeln duschen, oder warten, bis es finster ist, dann sind 2 Kabinen pro Gebäude beleuchtet. Zum Abwaschen gibt es direkt am Becken nur kaltes Wasser, allerdings gibt es zentral in jedem Abwaschraum eine Entnahmestelle für heißes Wasser, wohl, um Verschwendung zu vermeiden. Bei den Waschbecken nur 2 Steckdosen zum Fönen. Absicherung ist nur 3 Ampere. Also recht urig, aber die Leute sind nett, und mit jeder Stunde fühle ich mich wohler hier. Es gibt durchgehend freien Strand, das Wasser könnte etwas weniger Müll vertragen  (Abfall von Schiffen) und die Methangasbohrinsel ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Aber das Wasser ist relativ klar, man sieht Fische, Krabben, Krebse und viele Muschelschalen, also recht in Ordnung, das Ganze. Leider hat man an der oberen Adria nicht so glasklares Wasser wie am Gargano...
Fotos gibt es später.

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