Richtung Paestum


Am 19. August packe ich in der Früh mein Zelt und alles Zubehör wieder ins Auto - um 10 Uhr nach einem Cafe mit Cornetto in der Bar des Campingplatzes bin ich ein Staubwölkchen. Ich sollte es in etwa 4 Stunden nach Paestum schaffen.

Doch es kommt anders...

Vorerst geht's mal bei wunderbarem Wetter Richtung Autobahn - juhuu, kaum Verkehr, die meisten Ferragosto-Urlauber sind ja inzwischen schon zuhause. Es geht flott dahin - bis kurz nach Lamezia. Da stehen doch glatt ein paar Carabinieri und leiten ab. Na gut, geht's halt bei der nächsten Auffahrt wieder rauf... denkste.

Ich fahre gute 1,5 Stunden den Schildern der Umleitungsstrecke nach, durch absolute kalabrische Pampa. Endlich sehe ich die Autobahnauffahrt - Baustellenbereich auf der Autostrada geht immer noch schneller als Strada Statale. So bin ich glücklich und zufrieden... bis nach etwa einer dreiviertel Stunde... die nächste Ableitung kommt. Und hinein geht's in die tiefste Basilikata - vorbei an bewaldeten Gebirgen, vorbei an Burgen und Burgruinen, durch Dörfer. Gefühlt, als würde die Umleitung 100 km landeinwärts führen, um dann wieder 100 km zum Meer zu schwenken.


Nach nochmals etwa 2 Stunden komm ich endlich wieder auf die Autobahn.
Von da ist es etwa 1 Stunde bis Eboli, wo ich abfahren muss. Dann leitet mich mein Navi erfolgreich auf den kleinen Nebenstraßen dort zum Campingplatz Paestum. Fahrzeit: 7 Stunden!


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Von diesem Platz bin ich sofort begeistert. Der Platzteil, der den Touristen zugewiesen wird, ist so gut wie leer, trotzdem in unmittelbarer Nähe zu einem topmodernen Sanitärgebäude. Die Stellplätze sind riesig, für Zeltcamper ist vorgesehen, dass sich zwei Parteien einen Platz teilen und dafür weniger zahlen. Es ist jedoch ausreichend Platz vorhanden, dass man eine ganze Parzelle besetzen kann.

Es gibt einen Swimmingpool, an dem immer viel los ist. Um zum Strand zu kommen, quert man die Küstenstraße, die leider doch stärker befahren ist, und biegt in den Weg entlang des Pinienwaldes ein. Alles in allem geht man etwa 7 Minuten, mich hätte das nicht mal als Kind gestört. Wer viel Gepäck hat, benutzt den gratis Shuttlebus, der ständig hin und her fährt. Der Strand ist sandig, und unendlich lang. Freie und bewirtschaftete Abschnitte wechseln sich ab. Schwimmverbote unbedingt beachten, es dürften dort bei stärkerem Seegang unangenehme Strömungen sein, auch wenns total flach reingeht.

Auf diesem Campingplatz ist das Bachata-Fieber ausgebrochen. Es gibt Bachata-Kurse, und es wird jeden Nachmittag getanzt. Die Animation ist echt nett, aber klarerweise nur auf italienisch, da fast nur Italiener am Platz sind. Es gibt einen Supermarkt, einen Gemüsestand, eine Bar und ein Ristorante. Wer eine Pizza haben will, fährt links 2 km bis zum Kreisverkehr - dort liegt der nächste CP, wo eine Pizzeria angeschlossen ist.
In der Nacht ist es ruhig, von der Straße hört man gar nichts, und auch von der Animation ist auf den Parzellen nicht mehr viel zu hören.

Nach der Dusche und einem guten Abendessen im Ristorante gehe ich relativ früh schlafen.

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